in Reutlingen? Ja, am 12. Mai machte sich der Streicher-Fachbereich mit 30 SchülerInnen und über 40 Familienangehörigen auf den Weg zur Stadthalle Reutlingen, um beim Familienkonzert „Klangzauber und Fußballfieber“ Tobias Krell alias „Checker Tobi“ live zu erleben.
Anlässlich der bevorstehenden Fußball Europameisterschaft wurde der Frage nachgegangen, worin die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Welt des Fußballs und des klassischen Orchesters bestehen.
Ein Unterschied ist offensichtlich. Während die Fußballspieler in den Trikots ihres Vereins oder Landes auf den Platz laufen, betreten die Mitspieler des Orchesters im eleganten schwarzen Anzug oder Kleid die Bühne. Doch an diesem Tag wurden die Zuschauern überrascht, denn die Orchestermitglieder traten in bunten Fußball-Trikots auf und auf den Plätzen im Zuschauerraum lagen keine Programmhefte, sondern Papierfähnchen der an der EM teilnehmenden Länder.
Als dann der Moderator des Konzerts, „Checker Tobi“, angekündigt wurde, in Schiedsrichterkleidung die Treppen des Konzertsaals herunterkam und mit dem Publikum die „La-Ola-Welle“ einstudierte, war die Begeisterung groß, fast so wie in einem Fußballstadion und jeder war gespannt auf die Beantwortung der oben gestellten Frage.
Vieles hat in einem Orchester nur einen anderen Namen. So ist im Orchester der Trainer der Dirigent, der Kapitän der Konzertmeister, die Mannschaft das Orchester. Das Aufwärmen der Fußballspieler ist vergleichbar mit dem Einstimmen des Orchesters und nach einer gelungenen Darbietung gleicht der Jubelsturm mit der „La-Ola-Welle“ im Stadion dem Applaus im Konzertsaal. Die Spielpositionen im Fußball lassen sich mit den Instrumentengruppen des Orchesters vergleichen, nur gespielt wird im Orchester eben nicht mit dem Ball, sondern mit den verschiedenen Instrumenten. Zu diesen stellte „Checker Tobi“, wie bei seinen Sendungen im Fernsehen, viele Fragen, die die zahlreichen Kinder im Publikum stolz und fast immer richtig beantworteten. Als er anschließend versuchte, der Oboe einen Ton zu entlocken, waren die Lacher groß, genauso wie bei dem Versuch, das Orchester wild gestikulierend zu dirigieren.
Neben den sehr abwechslungsreichen Musikstücken spielte die Württembergische Philharmonie, um den Bogen zur Fußball-EM zu spannen, auch mehrere Nationalhymnen. Wer sie erkannt hatte, durfte das passende Papierfähnchen schwenken und dazu beitragen, den Zuschauerraum in ein Fahnenmeer zu verwandeln.
Und natürlich durften, analog zum Fußball, auch Interviews mit den Orchestermitgliedern und dem Dirigenten nicht fehlen. Dabei erfuhren die Zuschauer Interessantes aus erster Hand, zum Beispiel, dass auch die Orchestermusiker nicht jeden Tag üben, aber das Üben jedes Einzelnen essenziell für eine gelungene Vorstellung des Orchesters ist.
Mit dem Erklingen der Eurovisionshymne wurde der Konzert-Check nach einer guten Stunde beendet und „Checker Tobi“ mit lautem Jubel verabschiedet.
Die Autogrammkarten waren anschließend sehr schnell vergriffen, doch dank eines Tipps unseres Kollegen Achim Nörz, der im Orchester mitgespielt hat und mit Torwarthandschuhen an den Pauken stand, haben inzwischen alle SchülerInnen eine Autogrammkarte erhalten.
Bis zum EM-Start dauert es nun auch nur noch ein paar Tage und vielleicht erinnert sich der ein oder andere bei einem der EM-Spiele ja noch an unseren unterhaltsamen Konzertbesuch und erkennt die dort gehörten Nationalhymnen wieder. 😊